Wie überleben Pinguine in der Antarktis?

Wie überleben Pinguine in der Antarktis?

Evolutionäre Anpassung antarktischer Pinguine

von AGE™ Travel Magazine
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Welche Lösungen hat die Natur entwickelt?


Immer kalte Füße – und das ist auch gut so!

Pinguine finden es nicht unangenehm wenn sie über Eis laufen, denn ihr Nervensystem und ihre Kälterezeptoren sind an Minusgrade angepasst. Trotzdem werden ihre Füße kalt, wenn sie über Eis laufen und das ist auch gut so. Warme Füße würden das Eis schmelzen und die Tiere so ständig in einer Wasserpfütze stehen lassen. Keine gute Idee, denn dann bestünde immer Gefahr für die Pinguine festzufrieren. Kalte Füße sind in der Antarktis also sogar von Vorteil.

Der Wärmeaustauscher im Pinguinbein!

Wenn wir kalte Füße haben, dann wirkt sich das negativ auf unsere gesamte Körperwärme aus. Für Pinguine hat sich die Natur aber einen Trick überlegt: Pinguinbeine haben ein ausgeklügeltes Gefäßsystem, das nach dem Gegenstrom-Prinzip funktioniert. Pinguine haben also eine Art Wärmeaustauscher eingebaut. Warmes Blut aus dem Körperinneren gibt in den Beinen bereits seine Wärme ab und zwar so, dass sich damit das kalte Blut, das aus den Füßen zurück Richtung Körper fließt aufwärmt. Durch diesen Mechanismus bleiben einerseits die Füße kalt und andererseits kann der Pinguin trotz seiner kalten Füße die Körpertemperatur problemlos halten.

Die perfekte Outdoor-Kleidung!

Pinguine haben ein dichtes Daunenkleid, großzügig überlappende Deckfedern und gut isolierende Federtypen, um sich warm zu halten. Die Natur hat eine perfekte Pinguine-Garderobe entwickelt: Warm, dicht, wasserabweisend und schick noch dazu. Zusätzlich zu ihrem besonderen Federkleid haben die Pinguine der Antarktis eine dicke Haut und eine großzügige Fettschicht. Und wenn das nicht mehr reicht? Dann rückt man näher zusammen.

Gruppenkuscheln gegen Kälte!

Große Gruppen bieten sich gegenseitig Windschutz und reduzieren so ihren Wärmeverlust. Ständig wechseln Tiere vom Rand weiter in die Kolonie hinein und bisher geschützte Tiere rücken nach außen. So muss jedes einzelne Tier immer nur kurz den direkten kalten Wind aushalten und kann schnell wieder in den Windschatten der anderen abtauchen. Beim Kaiserpinguin ist dieses Verhalten besonders ausgeprägt. Die Kuschelgruppen werden Huddels genannt. Aber auch andere Pinguinarten schließen sich zu großen Brutkolonien zusammen. Ihre Küken kuscheln in Kindergartengruppen, während die Eltern auf Jagd sind.

Schnee fressen und Salzwasser trinken!

Neben der Kälte haben die Pinguine der Antarktis noch ein Problem, welches die Evolution für sie lösen musste: die Trockenheit. Die Antarktis ist nicht nur der kälteste und windigste Kontinent der Erde, sondern auch der trockenste. Was tun? Manchmal fressen Pinguine Schnee, um Flüssigkeit aufnehmen. Aber die Natur hat sich eine noch einfachere Lösung ausgedacht: Pinguine können auch Salzwasser trinken. Als Seevögel, sind sie deutlich häufiger im Meer als an Land unterwegs, sodass diese Anpassung überlebenswichtig ist.
Was zunächst unglaublich klingt, ist unter Seevögeln weit verbreitet und auf eine besondere körperliche Anpassung zurückzuführen. Pinguine haben Salzdrüsen. Das sind paarige Drüsen oberhalb der Augenpartie. Über die Nasenlöcher scheiden diese Drüsen ihr salzhaltiges Sekret aus. So wird überschüssiges Salz aus dem Blutkreislauf eliminiert. Außer Pinguinen haben zum Beispiel auch Möwen, Albatrosse und Flamingos Salzdrüsen.

Schwimmtalente und Tieftaucher!

Pinguine sind perfekt an ein Leben im Wasser angepasst. Im Laufe der Evolution wurden nicht nur ihre Flügel zu Flossen umgebildet, auch ihre Knochen sind deutlich schwerer, als die von flugfähigen Seevögeln. Dadurch haben Pinguine weniger Auftrieb. Außerdem reduziert sich ihr Wasserwiderstand durch den torpedoförmigen Körper. Dies macht sie unter Wasser zu gefährlich schnellen Jägern. Etwa 6km/h sind üblich, Spitzengeschwindigkeiten von 15km/h aber keine Seltenheit, wenn es darauf ankommt. Eselspinguine gelten als die schnellsten Schwimmer und haben mehr als 25km/h zu bieten.
Am tiefsten tauchen Königspinguine und Kaiserpinguine. Studien mit elektronischen Tauchrekordern auf dem Rücken von Pinguinen haben einen Rekord von 535 Metern Tiefe bei einer Kaiserpinguin-Dame aufgezeichnet. Kaiserpinguine kennen außerdem einen besonderen Trick, um sich mit einem Satz aus dem Wasser aufs Eis zu katapultieren: Aus ihrem Federkleid geben sie Luft ab, sodass kleine Bläschen freigesetzt werden. Dieser Luftfilm reduziert die Reibung mit dem Wasser, die Pinguine werden weniger gebremst und können für wenige Sekunden ihre Geschwindigkeit mehr als verdoppeln und so grazil an Land springen.

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Informationen vor Ort durch das Expeditionsteam von Poseidon Expeditions auf dem Kreuzfahrtschiff Sea Spirit, sowie durch das im Jahr 2022 überreichte Handbuch Antarktis, welches auf Informationen der British Antarctic Survey, der South Georgia Heritage Trust Organiszation udn des Falkland Islands Government beruht.

Dr. Dr. Hilsberg, Sabine (29.03.2008), Warum frieren Pinguine mit ihren Füßen nicht am Eis fest? Abgerufen am 03.06.2022, von URL: https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wieso/artikel/beitrag/warum-frieren-pinguine-mit-ihren-fuessen-nicht-am-eis-fest/

Hodges, Glenn (16.04.2021), Kaiserpinguine: Raus und Rauf. [online] Abgerufen am 29.06.2022, von URL: https://www.nationalgeographic.de/fotografie/2021/04/kaiserpinguine-rauf-und-raus

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Wiegand, Bettina (o.D.), Pinguine. Meister der Anpassung. Abgerufen am 03.06.2022, von URL: https://www.planet-wissen.de/natur/voegel/pinguine/meister-der-anpassung-100.html#:~:text=Pinguine%20haben%20au%C3%9Ferdem%20eine%20dicke,das%20Eis%20unter%20ihnen%20anschmelzen.

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