Galalapagos-Inseln: Besonderer Ort mit besonderen Tieren!
Bereits 1978 wurde das Insel Archipel Galapagos UNESCO Weltnaturerbe und dies aus gutem Grund: Aufgrund seiner isolierten Lage entstanden dort Tier- und Pflanzenarten, die es nirgends sonst auf der Erde gibt. Viele Reptilien und Vögel, aber auch einzelne Säugetiere sind endemisch für Galapagos. Darum sind die Galapagos Inseln eine kleine Schatztruhe für die ganze Welt. Auch der berühmte Naturforscher Charles Darwin fand hier wichtige Hinweise für die Entwicklung seiner Evolutionstheorie.
Wer an Galapagos denkt, der denkt an Riesenschildkröten. Tatsächlich sind beeindruckende 15 Unterarten der Galapagos Riesenschildkröte beschrieben. Es gibt aber noch viele weitere endemische Tierarten in Galapagos. Zum Beispiel die ungewöhnlichen Meerechsen, drei verschiedene Landleguane, den Galapagos Albatros, den Galapagos Pinguin, den flugunfähigen Kormoran, die bekannten Darwin Finken, den Galapagos Seebären und eine eigene Seelöwenart.
Endemische Reptilien, Vögel und Säugetiere von Galapagos
Endemische Reptilien von Galapagos
Endemische Vögel von Galapagos
Endemische Säugetiere von Galapagos
Tierwelt von Galapagos
Mehr Informationen über Tiere und Tierbeobachtung in Galapagos findest Du in den Artikeln Die Tierwelt von Galapagos und im Reiseführer Galapagos.
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Endemische Reptilien von Galapagos
Galapagos Riesenschildkröten
Diese bekannte Tierart des Galapagos-Archipels beeindruckt mit bis zu 300 kg Körpergewicht und einer mittleren Lebenserwartung von über 100 Jahren. Touristen können die seltenen Reptilien im Hochland von Santa Cruz und San Cristobal oder auf der Insel Isabela beobachten.
Insgesamt sind 15 Unterarten der Galapagos Riesenschildkröte beschrieben. Vier davon sind leider bereits ausgestorben. Interessant ist, dass sich zwei unterschiedliche Panzerformen entwickelt haben: Die schildkrötentypische Kuppelform und eine neuartige Sattelform. Tiere mit Sattel-Panzer können ihren Hals weiter nach oben strecken, um so auch an Sträuchern zu weiden. Auf den sehr kargen Vulkaninseln ist diese Anpassung ein klarer Vorteil. Durch die ehemalige Bejagung sind viele Unterarten der Galapagos Riesenschildkröte leider selten geworden. Heute stehen sie unter Schutz. Durch Nachzuchtprojekte und Auswilderung wurden bereits die ersten wichtigen Erfolge für eine Stabilisierung der Population erzielt.
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Meerechsen
Diese urtümlichen Reptilien sehen aus wie Mini-Godzillas, sind aber reine Algenfresser und völlig harmlos. Sie leben an Land und fressen im Wasser. Meerechsen sind die einzigen marinen Leguane der Welt. Ihr abgeflachter Schwanz dient als Paddel, sie sind hervorragende Schwimmer und können bis zu 30 Meter tief tauchen. Mit ihren scharfen Krallen halten sie sich mühelos an Felsen fest und weiden dann den Algenbewuchs ab.
Meerechsen kommen auf allen größeren Galapagos Inseln vor, aber nirgends sonst auf der Welt. Von Insel zu Insel unterscheiden sie sich dabei in Größe und Färbung. Die Kleinsten mit rund 15-20 cm Kopf-Rumpf-Länge leben auf Genovesa. Die Größten mit bis zu 50 cm Körperlänge sind auf Fernandina und Isabela heimisch. Mit Schwanz erreichen Männchen dort eine Gesamtlänge von über einem Meter. Während der Paarungszeit wechselt die unscheinbare graubraune Grundfarbe der Echsen in eine auffällige bunte Prachtfärbung. Auf der Insel Espanola präsentieren sich die Meerechsen zwischen November und Januar leuchtend grünrot. Deshalb werden sie auch oft „Christmas-Echsen“ genannt.
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Endemische Landleguane
In Galapagos sind drei Landleguan-Arten bekannt. Am weitesten verbreitet ist der Gewöhnliche Drusenkopf. Er wird auch Galapagos-Landleguan genannt und lebt auf sechs der Galapagos Inseln. Die stämmigen Leguane erreichen bis zu 1,2 Meter Länge. Sie sind tagaktiv, ziehen sich gerne in Erdhöhlen zurück und leben häufig in der Nähe eines großen Kaktus. Der Verzehr von Kakteen deckt dabei auch ihren Wasserbedarf.
Die zweite Leguan-Art von Galapagos ist der Santa Fé-Landleguan. Er unterscheidet sich in Kopfform, Farbe und Genetik vom Gewöhnlichen Drusenkopf und kommt ausschließlich auf der 24 km2 kleinen Insel Santa Fé vor. Diese kann mit einem offiziellen Naturführer von Touristen besucht werden. Die dritte Art ist der Rosada-Drusenkopf. Dieser rosafarbene Leguan wurde erst 2009 als eigene Art beschrieben und ist stark gefährdet. Sein Lebensraum am Nordhang des Vulkans Wolf auf Isabela ist ausschließlich für Forscher zugänglich.
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Endemische Vögel von Galapagos
Der Galapagos Albatros
Er ist der einzige Albatros in den Tropen und brütet auf der Galapagos Insel Espanola. Nur ein Ei liegt im Nest. Auch ohne Geschwister hat das Elternpaar zu tun, um den hungrigen Jungvogel zu füttern. Mit rund einem Meter Höhe und einer Flügelspannweite von 2 Metern bis 2,5 Metern erreicht der Galapagos Albatros eine beeindruckende Größe.
Sein lustiges Aussehen, der unbeholfene watschelnde Gang und seine erhabene Eleganz in den Lüften bilden einen liebenswerten Kontrast. Von April bis Dezember kannst Du diese besondere Vogelart auf Espanola beobachten. Außerhalb der Brutsaison wird sie an den Küsten von Ecuadors Festland sowie bei Peru gesichtet. Da die Fortpflanzung (bis auf einzelne Ausnahmen) nur in Galapagos stattfindet, gilt der Galapagos Albatros als endemisch.
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Der Galapagos Pinguin
Der kleine Galapagos Pinguin lebt und fischt in den Gewässern des Archipels. Er hat am Äquator seine Heimat gefunden und ist der am nördlichsten lebende Pinguin der Welt. Eine kleine Gruppe lebt sogar hinter der Äquatorlinie und bevölkert damit faktisch die Nordhalbkugel. Die süßen Vögel sind bei der Jagd unter Wasser pfeilschnell. Besonders die Galapagos Inseln Isabela und Fernandina sind für Pinguinkolonien bekannt. An der Küste von Santiago und Bartolomé sowie auf Floreana brüten einzelne Individuen.
Insgesamt ist der Pinguin-Bestand leider stark zurückgegangen. Nicht nur ihre natürlichen Feinde, sondern auch Hunde, Katzen und eingeschleppte Ratten sind Gefahren für ihre Nester. Außerdem forderte das Wetterphänomen El Nino zahlreiche Opfer. Mit nur noch 1200 Tieren (Rote Liste 2020) ist der Galapagos Pinguin die seltenste Pinguinart der Welt.
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Der Flugunfähige Kormoran
Auf Isabela und Fernandina lebt der einzige flugunfähige Kormoran der Welt. In der isolierten Umgebung der Galapagosinseln hat sich sein ungewöhnliches Aussehen entwickelt. Ohne Fressfeinde am Boden wurden die Flügel immer weiter zurückgebildet, bis sie als kleine Stummelflügel ihre Funktion zum Flug vollständig verloren hatten. Stattdessen sind seine kräftigen Paddelfüße perfekt entwickelt. Die wunderschönen Augen des seltenen Vogels überraschen mit einem glitzernden Türkisblau.
An das Fischen und Tauchen ist dieser Kormoran perfekt angepasst. An Land jedoch ist er verletzlich. Er brütet sehr abgeschieden und weit entfernt von jeder Zivilisation. Leider wurden auch in den abgeschiedenen Regionen Isabelas vereinzelt verwilderte Katzen gesichtet. Diese können dem bodenbrütenden Sonderling gefährlich werden.
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Die Darwin Finken
Die Darwin Finken sind durch den bekannten Naturforscher Charles Darwin stark mit dem Namen Galapagos verwoben und im Rahmen seiner Evolutionstheorie bekannt geworden. Je nachdem, was die Inseln zu bieten haben, nutzen die Vögel unterschiedliche Nahrungsquellen. Im Laufe der Zeit haben sie sich ihrer individuellen Umgebung angepasst und sich spezialisiert. Die verschiedenen Arten unterscheiden sich dabei insbesondere in der Schnabelform.
Der Vampirfink zeigt eine besonders spannende Anpassung an extreme Bedingungen. Diese Darwin-Finkenart lebt auf den Inseln Wolf und Darwin und hat einen fiesen Trick, um Dürren zu überstehen. Ihr spitzer Schnabel dient dazu großen Vögeln kleine Wunden zuzufügen und dann deren Blut zu trinken. Wenn das Futter bei Trockenheit knapp wird oder der Fink Flüssigkeit benötigt, dann sichert ihm diese gruselige Anpassung sein Überleben.
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Endemische Meeressäuger von Galapagos
Galapagos Seelöwen & Galapagos Seebären
In Galapagos leben zwei Arten aus der Familie der Ohrenrobben: Galapagos Seelöwen und Galapagos Seebären. Die intelligenten Meeressäuger gehören zu den Höhepunkten beim Besuch des Archipels. Es bieten sich tolle Möglichkeiten mit den Tieren zu schnorcheln. Sie sind verspielt, ungewöhnlich entspannt und scheinen den Menschen nicht als Gefahr wahrzunehmen.
Zeitweise wurde der Galapagos Seelöwe als Unterart des Kalifornischen Seelöwen geführt. Inzwischen ist er jedoch als eigene Art anerkannt. Galapagos Seelöwen liegen an zahlreichen Stränden von Galapagos, säugen dort ihre Jungen in schlafen sogar am Hafen. Galapagos Seebären dagegen ruhen gerne auf Felsen und leben lieber abseits. Der Galapagos Seebär ist die kleinste Art der Südlichen Seebären. Die Tiere fallen besonders durch ihre ungewöhnlich großen Augen auf und lassen sich dadurch leicht von einem Seelöwen unterscheiden.
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Galapagos und die Evolutionstheorie
Der bekannte Naturforscher Charles Darwin machte während seines Aufenthalts in Galapagos eine bahnbrechende Entdeckung. Er beobachtete Vogelarten wie die Darwin Finken und die Spottdrosseln und bemerkte die Unterschiede auf verschiedenen Inseln. Besonders die Schnabelform dokumentierte Darwin genau.
Er bemerkte, dass sie zum variierenden Nahrungsspektrum der Vögel passte und den Tieren auf ihrer persönlichen Insel einen Vorteil verschaffte. Später nutzte er seine Erkenntnisse zur Entwicklung der Evolutionstheorie. Die Abgeschiedenheit der Inseln schützt die Tiere vor äußeren Einflüssen. Sie können sich ungestört entwickeln und perfekt an die Bedingungen ihres Lebensraums anpassen.
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Weitere Tierarten in Galapagos
Galapagos hat eine Vielzahl einzigartiger Reptilien, Vögel und Säugetiere hervorgebracht, die sich unmöglich alle in einem Beitrag erwähnen lassen. Neben flugunfähigen Kormoranen gibt es zum Beispiel auch tagaktive Eulen und nachtsichtige Tauben. Weiterhin kommen mehrere Arten endemischer Schlangen und Lavaechsen auf Galapagos vor. Auch die Flamingos von Galapagos sind eine eigene Art. Und auf der Insel Santa Fé lebt das einzige endemische Landsäugetier von Galapagos: die nachtaktive und bedrohte Galapagos Reisratte.
Nazca Tölpel, Blaufußtölpel, Rotfußtölpel und Fregattvögel kommen zwar nicht ausschließlich in Galapagos vor, sind also nicht endemisch, sie gehören aber dennoch zu den bekanntesten Vögeln des Archipels und brüten im Nationalpark.
Auch das Meeresreservat von Galapagos ist voller Leben. Meeresschildkröten, Mantas, Seepferdchen, Mondfische, Hammerhaie und zahlreiche weitere Meeresbewohner bevölkern die Gewässer rund um die vulkanischen Küsten der Galapagos Inseln.
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Verwandter Artikel veröffentlicht im Print Magazin „Leben mit Tieren“ – Kastner Verlag
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Informationen vor Ort, sowie persönliche Erfahrungen beim Besuch des Galapagos Nationalparks im Februar / März 2021.
BirdLife International (2020): Galapagos Penguin. Spheniscus mendiculus. The IUCN Red List of Threatened Species 2020. [online] Abgerufen am 18.05.2021, von URL: https://www.iucnredlist.org/species/22697825/182729677
Deutsche UNESCO Kommission (o.D.): Welterbe Weltweit. Welterbeliste. [online] Abgerufen am 21.05.2022, von URL: https://www.unesco.de/kultur-und-natur/welterbe/welterbe-weltweit/welterbeliste
Galapagos Conservancy (o.D.), The Galapagos Islands. Espanola. & Wolf [online] Abgerufen am 21.05.2021, von URL: https://www.galapagos.org/about_galapagos/about-galapagos/the-islands/espanola/ & https://www.galapagos.org/about_galapagos/about-galapagos/the-islands/wolf/
Galapagos Conservation Trust (o.D.), Galapagos pink land iguana. [online] Abgerufen am 19.05.2021, von URL: https://galapagosconservation.org.uk/wildlife/galapagos-pink-land-iguana/