Pinguine der Antarktis & der subantarktischen Inseln

Pinguine der Antarktis & der subantarktischen Inseln

Großpinguine • Langschwanzpinguine • Schopfpinguine

von AGE™ Travel Magazine
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Wie viele Pinguine gibt es in der Antarktis?

Zwei, fünf oder vielleicht doch sieben Arten?

Auf den ersten Blick wirken die Informationen etwas verwirrend und jede Quelle bietet scheinbar eine neue Lösung. Am Ende haben alle recht: Es gibt nur zwei Pinguinarten, die auf dem Hauptteil des antarktischen Kontinents brüten. Den Kaiserpinguin und den Adeliepinguin. Es gibt aber fünf Pinguinarten, die auf Antarktika brüten. Denn drei weitere kommen zwar nicht auf dem Hauptteil des Kontinents, aber auf der Antarktischen Halbinsel vor. Das sind der Zügelpinguin, der Eselspinguin und der Goldschopfpinguin.

Im weiteren Sinne werden die subantarktischen Inseln ebenfalls zur Antarktis gezählt. Dadurch werden Pinguinarten, die nicht auf dem antarktischen Kontinent brüten, aber in der Subantarktis nisten, ebenfalls hinzugerechnet. Dies sind der Königspinguin und der Felsenpinguin. Darum sind es sieben Pinguinarten, die im weitesten Sinne in der Antarktis leben.


Pinguinarten der Antarktis und der subantarktischen Inseln


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Großpinguine


Kaiserpinguine

Der Kaiserpinguin (Aptenodytes forsteri) ist die größte Pinguinart der Welt und ein typischer Antarktis-Bewohner. Er ist über einen Meter groß, gut 30 kg schwer und perfekt an ein Leben in der Kälte angepasst.

Besonders außergewöhnlich ist sein Brutzyklus: Im April ist Paarungszeit, die Brutzeit fällt damit mitten in den antarktischen Winter. Als einzige Pinguinart brütet der Kaiserpinguin direkt auf dem Eis. Den gesamten Winter über trägt der männliche Pinguinpartner das Ei auf den Füßen und wärmt es mit seiner Bauchfalte. Der Vorteil dieser ungewöhnlichen Brutstrategie ist, dass die Küken im Juli schlüpfen und so den gesamten antarktischen Sommer über Zeit haben zu wachsen. Die Brutgebiete des Kaiserpinguins liegen bis zu 200 Kilometer vom Meer entfernt auf Inlandeis oder festem Meereis. Eine Brut auf dünnem Packeis ist zu unsicher, denn dieses schmilzt im antarktischen Sommer.

Der Bestand gilt als potenziell gefährdet und abnehmend. Gemäß Satellitenbildern von 2020 wird der Bestand auf etwas mehr als 250.000 Brutpaare, also rund eine halbe Million erwachsene Tiere geschätzt. Diese sind auf rund 60 Kolonien aufgeteilt. Sein Leben und Überleben ist eng an das Eis gebunden.

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Königspinguine

Der Königspinguin (Aptenodytes patagonicus) gehört zur Gattung der Großpinguine und ist ein Bewohner der Subantarktis. Nach dem Kaiserpinguin ist er die zweitgrößte Pinguinart der Welt. Knapp einen Meter groß und rund 15kg schwer. Er brütet in großen Kolonien aus Abertausend Pinguinen, zum Beispiel auf der subantarktischen Insel Südgeorgien. Nur auf Jagdzügen im Winter ist er auch vor den Küsten des antarktischen Kontinents unterwegs.

Königspinguine paaren sich entweder im November oder im Februar. Je nachdem, wann ihr letztes Küken flügge wurde. Das Weibchen legt nur ein Ei. Das Ei wird, wie beim Kaiserpinguin, auf den Füßen und unter einer Bauchfalte ausgebrütet, allerdings wechseln sich die Elterntiere bei der Brut ab. Junge Königspinguine haben ein braunes Daunengefieder. Da die Jungtiere den adulten Vögeln in keiner Weise ähnlich sehen, wurden sie früher versehentlich für eine eigene Pinguinart gehalten. Die jungen Könige können sich erst nach einem Jahr selbst versorgen. Aus diesem Grund haben Königspinguine nur zwei Nachkommen in drei Jahren.

Der Bestand gilt als nicht gefährdet mit wachsender Population. Die Anzahl des weltweiten Bestands ist laut Roter Liste jedoch unbekannt. Eine Schätzung gibt 2,2 Millionen fortpflanzungsfähige Tiere an. Auf der subantarktischen Insel Südgeorgien leben davon etwa 400.000 Brutpaare.

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Langschwanzpinguine


Adeliepinguine

Der Adeliepinguin (Pygoscelis adeliae) gehört zu den Langschwanzpinguinen. Diese Gattung gehört zu den Mittelgroßen Pinguinen mit rund 70cm Höhe und einem Körpergewicht von etwa 5kg. Neben dem bekannten Kaiserpinguin, ist der Adeliepinguin die einzige Pinguinart, die nicht nur die Antarktische Halbinsel, sondern auch den Hauptteil des Antarktischen Kontinents bewohnt.

Im Gegensatz zum Kaiserpinguin brütet der Adeliepinguin jedoch nicht direkt auf dem Eis. Stattdessen benötigt er einen eisfreien Küstenstreifen, auf dem er sein Nest aus kleinen Steinen erbaut. Das Weibchen legt zwei Eier. Die Brut übernimmt der männliche Pinguin. Auch wenn er für die Fortpflanzung eisfreie Bereiche vorzieht, ist das Leben der Adeliepinguine eng mit dem Eis verbunden. Er ist ein echter Eisliebhaber, der sich ungern in freien Wasserflächen aufhält, sondern Gebiete mit viel Packeis bevorzugt.

Der Bestand gilt als nicht gefährdet mit steigender Population. Die IUCN Rote Liste gibt einen weltweiten Bestand von 10 Millionen fortpflanzungsfähigen Tieren an. Da das Leben dieser Pinguinart eng mit dem Eis verwoben ist, könnte sich ein Rückgang des Packeises jedoch negativ auf künftige Bestandszahlen auswirken.

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Zügelpinguine

Der Zügelpinguin (Pygoscelis antarctica) wird auch Kehlstreifpinguin genannt. Seine größten Brutkolonien befinden sich auf den Südlichen Sandwichinseln und auf den Südlichen Shetlandinseln. Weiterhin brütet er auf der Antarktischen Halbinsel.

Seinen Namen verdient der Zügelpinguin der auffälligen Halszeichnung: eine geschwungene schwarzen Linie auf weißem Grund, die an einen Zügel erinnert. Ihre Hauptnahrung ist der Antarktische Krill. Dieser Langschwanzpinguin baut, wie alle Pinguine dieser Gattung, ein Nest aus Steinen und legt zwei Eier ab. Zügelpinguin-Eltern wechseln sich beim Brüten ab und nisten an eisfreien Küstenabschnitten. Im November ist Brutzeit und im Alter von nur zwei Monaten tauschen die grauen Küken ihre Daunen bereits gegen das adulte Federkleid. Zügelpinguine bevorzugen eisfreie Brutplätze auf Felsen und an Hängen.

Der Bestand gilt als nicht gefährdet. Die IUCN Rote Liste gibt für 2020 einen weltweiten Bestand von 8 Millionen erwachsenen Zügelpinguinen an. Allerdings wird festgestellt, dass die Bestandszahlen rückläufig sind.

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Eselspinguine

Der Eselspinguin (Pygoscelis papua) wird manchmal auch als Rotschnabelpinguin bezeichnet. Er brütet auf der Antarktischen Halbinsel und auf subantarktischen Inseln. Die größte Eselspinguinkolonie nistet jedoch außerhalb der antarktischen Konvergenzzone. Sie befindet sich auf den Falklandinseln.

Den Namen hat der Eselspinguin seinen rauen durchdringenden Rufen zu verdanken. Er ist die dritte Pinguinart innerhalb der Gattung der Langschwanzpinguine. Zwei Eier und ein Steinnest sind auch sein höchstes Gut. Interessant ist, dass die Küken der Eselspinguine zweimal das Gefieder wechseln. Einmal von den Babydaunen zum Jugendgefieder im Alter von rund einem Monat und im Alter von vier Monaten zum adulten Federkleid. Der Eselspinguin bevorzugt insgesamt wärmere Temperaturen, flache Nistbereiche und freut sich über hohe Gräser als Versteck. Sein Vorrücken in immer südlichere Gebiete der Antarktischen Halbinsel könnte mit der Klimaerwärmung zusammenhängen.

Die IUCN Rote Liste gibt den weltweiten Bestand für 2019 mit nur 774.000 ausgewachsenen Tieren an. Dennoch gilt der Eselspinguin nicht als gefährdet, da die Populationsgröße zum Zeitpunkt der Beurteilung als stabil eingestuft wurde.

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Schopfpinguine


Goldschopfpinguine

Der Goldschopfpinguin (Eudyptes chrysolophus) hört auch auf den lustigen Namen Makkaroni-Pinguin. Seine goldgelbe Strubbel-Frisur ist unverkennbar das Markenzeichen dieser Pinguinart. Er ist mit rund 70cm Höhe und etwa 5kg Körpergewicht ähnlich groß wie die Langschwanzpinguine, gehört aber zur Gattung der Schopfpinguine.

Die Brutzeit der Goldschopfpinguine beginnt im Oktober. Sie legen zwei Eier, ein großes und ein kleines. Das kleine Ei liegt vor dem großen und dient als Schutz für dieses. Die meisten Goldschopfpinguine brüten in der Subantarktis, zum Beispiel in Cooper Bay der subantarktischen Insel Südgeorgien. Auch auf der Antarktischen Halbinsel gibt es eine Brutkolonie. Einige wenige Goldschopfpinguine nisten außerhalb der antarktischen Konvergenzzone auf den Falklandinseln. Sie brüten dort gerne zwischen Felsenpinguinen und paaren sich sogar zum Teil mit diesen.

Die IUCN Rote Liste stuft den Goldschopfpinguin 2020 als gefährdet ein. Für 2013 wird ein weltweiter Bestand von rund 12 Millionen fortpflanzungsfähigen Tieren angegeben. Die Populationsgröße ist in zahlreichen Brutgebieten stark abnehmend. Genaue Zahlen der aktuellen Entwicklungen stehen jedoch nicht zur Verfügung.

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Südliche Felsenpinguine

Der Südliche Felsenpinguin (Eudyptes chrysocomehört im Englischen auf den Namen „Rockhopper“. Dieser Name bezieht sich auf die spektakulären Klettermanöver, die diese Pinguinart auf dem Weg zu ihren Brutplätzen vollführt. Der Südliche Felsenpinguin gehört mit rund 50cm Höhe und ungefähr 3,5kg Körpergewicht zu den kleineren Pinguinarten.

Der Südliche Felsenpinguin brütet nicht in der Antarktis, sondern in der Subantarktis auf subantarktischen Inseln, wie zum Beispiel auf den Crozet Inseln und dem Kerguelen-Archipel. Außerhalb der antarktischen Konvergenzzone nistet er in großer Zahl auf den Falklandinseln und in kleiner Zahl auf australischen und neuseeländischen Inseln. Wie alle Schopfpinguine legt er ein großes und ein kleines Ei, wobei das kleine Ei als Schutz vor das große Ei gelegt wird. Häufiger als beim Goldschopfpinguin ist beim Felsenpinguin dabei dennoch die Aufzucht von zwei Küken möglich. Felsenpinguine brüten oft zwischen Albatrossen und kehren am liebsten jedes Jahr ins selbe Nest zurück.

Die IUCN Rote Liste gibt den weltweiten Bestand des Südlichen Felsenpinguins für 2020 mit 2,5 Millionen adulten Tieren an. Die Populationsgröße nimmt ab und die Pinguinart wird als gefährdet eingestuft.

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Tierbeobachtung Komodowaran Fernglas Tierfotografie Komodowarane Tiere beobachtren Nahaufnahmen Tiervideos Wo kannst Du Pinguine in der Antarktis beobachten?

Hauptteil Antarktischer Kontinent: An den Küsten gibt es große Adeliepinguin-Kolonien. Kaiserpinguine brüten landeinwärts auf Eis. Ihre Kolonien sind darum schwerer zugänglich und oft nur per Schiff inklusive Helikopter erreichbar.
Antarktische Halbinsel: Sie ist der artenreichste Bereich der Antarktis. Mit einem Expeditionsschiff hast Du hier die besten Chancen Adeliepinguine, Zügelpinguine und Eselspinguine zu beobachten.
Snow Hills Island: Diese antarktische Insel ist bekannt für ihre Kaiserpinguin-Brutkolonie. Schiffsreisen mit Helikopter erreichen die Kolonien mit einer Chance von knapp 50 Prozent, je nach Eisverhältnissen.
Südshetlandinseln: Besucher dieser subantarktischen Inseln sehen Zügel- und Eselspinguine. Seltener auch Adelie- oder Goldschopfpinguine.
Südgeorgien: Die subantarktische Insel ist berühmt für ihre großen Königspinguinkolonien mit insgesamt rund 400.000 Tieren. Außerdem brüten hier Goldschopfpinguine, Eselspinguine und Zügelpinguine.
Südliche Sandwichinseln: Sie sind das Hauptbrutgebiet der Zügelpinguine. Auch Adeliepinguine, Goldschopfpinguine und Eselspinguine leben hier.
Kerguelen Archipel: Diese subantarktischen Inseln im Indischen Ozean beherbergen Königspinguinkolonien, Goldschopfpinguine und Felsenpinguine.

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Urheberrechte und Copyright
Die meisten Tierfotografien dieses Fachartikels wurden von Fotografen des AGE™ Reisemagazins aufgenommen. Ausnahme: Das Foto des Kaiserpinguins stammt von einem unbekannten Fotografen von Pexels mit CCO-Lizenz. Das Foto des Südlichen Felsenpinguins stammt von Jack Salen mit CCO-Lizenz. Texte und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Das Copyright dieses Artikels in Wort und Bild liegt vollständig bei AGE™. Alle Rechte bleiben vorbehalten. Auf Anfrage werden Inhalte für Print-/Online-Medien lizenziert.
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Die Inhalte des Artikels wurden sorgfältig recherchiert und beruhen parallel auf persönlicher Erfahrung. Falls dennoch Informationen missverständlich oder fehlerhaft sind, übernehmen wir keine Haftung. AGE™ garantiert keine Aktualität und keine Vollständigkeit.
Quellenangabe zur Textrecherche
Informationen vor Ort durch das Expeditionsteam von Poseidon Expeditions auf dem Kreuzfahrtschiff Sea Spirit, sowie durch das im Jahr 2022 überreichte Handbuch Antarktis, welches auf Informationen der British Antarctic Survey, der South Georgia Heritage Trust Organiszation und des Falkland Islands Government beruht.

BirdLife International (30.06.2022), The IUCN Red List of Threatened Species 2020. Aptenodytes forsteri. & Aptenodytes patagonicus & Pygoscelis adeliae. & Pygoscelis antarcticus. & Pygoscelis papua. & Eudyptes chrysolophus. & Eudyptes chrysocome. [online] Abgerufen am 24.06.2022, von URL: https://www.iucnredlist.org/species/22697752/157658053 & https://www.iucnredlist.org/species/22697748/184637776 & https://www.iucnredlist.org/species/22697758/157660553 & https://www.iucnredlist.org/species/22697761/184807209 & https://www.iucnredlist.org/species/22697755/157664581 & https://www.iucnredlist.org/species/22697793/184720991 & https://www.iucnredlist.org/species/22735250/182762377

Salzburger Nachrichten (20.01.2022), Klimakrise: Eselspinguine nisten immer weiter südlich. [online] Abgerufen am 27.06.2022, von URL: https://www.sn.at/panorama/klimawandel/klimakrise-eselspinguine-nisten-immer-weiter-suedlich-115767520

Tierpark Hagenbeck (o.D.), Königspinguin Steckbrief. [online] & Eselspinguin Steckbrief. [online] Abgerufen am 23.06.2022, von URL: https://www.hagenbeck.de/de/tierpark/tiere/steckbriefe/Pinguin_Koenigspinguin.php & https://www.hagenbeck.de/de/tierpark/tiere/steckbriefe/pinguin_eselspinguin.php

Umweltbundesamt (o.D.), Tiere im ewigen Eis – die Fauna der Antarktis. [online] Abgerufen am 20.05.2022, von URL: https://www.umweltbundesamt.de/themen/nachhaltigkeit-strategien-internationales/antarktis/die-antarktis/die-fauna-der-antarktis

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