Die legendäre Felsenstadt Petra in Jordanien steht bei vielen Menschen ganz oben auf der Wunschliste ihrer Reiseziele. Doch können sich auch Reisende mit Gehbehinderung diesen Traum erfüllen und das Neue Weltwunder besuchen?
Ja. Allerdings mit Einschränkung. Die beste Nachricht zuerst: Eine Besichtigung des berühmten Schatzhauses ist tatsächlich für die Meisten möglich. Vom Haupteingang führt ein breiter Weg bis zum Siq, dann durch die Schlucht und bis direkt vor Petras bekannte Hauptattraktion. Bis zum Schatzhaus werden Eselskutschen als Transportmöglichkeit angeboten.
Wer zwar nicht gut zu Fuß ist, sich aber auf dem Rücken von Esel oder Kamel wohl fühlt, kann auch innerhalb der Felsenstadt viele weitere Sehenswürdigkeiten erkunden.
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Welche Sehenswürdigkeiten der Felsenstadt Petra sind einfach erreichbar?
Mit Gehhilfe oder Rollstuhl
Am einfachsten zu besichtigen sind die Sehenswürdigkeiten direkt hinter dem Visitor Center. Hier verläuft ein breiter Weg. Bis zum Siq, dem Felscanyon nach Petra, ist in diesem Bereich sogar ein Vorwärtskommen per Rollstuhl möglich. Unterwegs können die Djinn Blöcke und das beeindruckende Obeliskengrab mit Bab-as-Siq Triclinium bestaunt werden.
Per Kutschfahrt
Sandiger Boden und alte unebene Pflastersteine erschweren ab der Felsschlucht das Vorwärtskommen erheblich. Aus eigener Kraft durch die Schlucht zur Felsenstadt selbst zu gelangen, ist mit Gehbehinderung leider schwierig. Trotzdem können auch Besucher mit Handicap den Siq und seine Geheimnisse genießen: Per Kutschfahrt.
Esel-Kutschen fahren regelmäßig durch den Siq. Am Ende der Kutschfahrt wartet das bekannte Schatzhaus Al Khazneh mit seiner beeindruckenden Felsfassade. Der Transport Hin- und Zurück für zwei Personen wird von Visitpetra mit 20 JOD als Kostennote angegeben. Bitte beachte mögliche Änderungen. Die Rückfahrtzeit kann individuell vereinbart werden.
Informiere Dich am besten vorab im Visitor Center über aktuelle Transport-Möglichkeiten. Neben den üblichen Esel-Kutschen, in denen die Fahrt zugegeben recht holprig ist, fährt vereinzelt auch eine Art Golf Caddy durch die Schlucht. Auch wenn der breite Weg bis zum Siq gut zugänglich ist, empfiehlt sich prinzipiell ein Transport direkt vom Visitor Center aus bis zum Schatzhaus Petra Jordanien. Ansonsten könnte es sein, dass Rollstuhl oder Gehhilfe am Eingang der Felsschlucht zurücklassen werden müssen, sobald man in eine der kleinen Kutschen umsteigt. Abenteuerlustige können sich alternativ auf dem Rücken eines Pferdes bis zum Siq bringen lassen.
Mit Reittieren
Innerhalb der Felsenstadt sind keine Kutschen bzw. Transporte erlaubt. Für Menschen mit Gehbehinderung ist aber ein Weiterkommen per Esel oder Kamel möglich. Zumindest, sofern der Besucher ausreichende Balance zum Reiten mitbringt.
Die Straße der Fassaden sowie die Säulenstraße können sehr einfach auf dem Rücken der Tiere erkundet werden. Der Weg ist eben und die Sehenswürdigkeiten liegen ebenerdig. Unterwegs kann man zudem den Ausblick auf das römische Amphitheater und den großen Tempel genießen. Qasr al-Bint, der religiöse Haupttempel Petras, befindet sich am Ende der Säulenstraße. Prinzipiell sind die meisten Sehenswürdigkeiten des Main Trails mit einer Kombination aus Kutschfahrt und Eselsritt oder Kamelritt gut erreichbar.
Ist auch eine Besichtigung des Klosters Ad Deir machbar?
Aufstieg über Treppen
Das Kloster Ad Deir zu erreichen ist leider deutlich schwieriger. Der Weg nach oben führt über zahlreiche, unregelmäßige Treppenstufen aus Sandstein. Auch Gäste, die gut zu Fuß sind, kommen beim diesem Aufstieg häufig aus der Puste. Prinzipiell bieten Guides ihre Esel für den steilen Aufstieg zum Kloster an, sodass selbst diese bekannte Sehenswürdigkeit nicht unerreichbar ist.
Die Tiere sind erstaunlich trittfest. Wer über einen sehr guten Gleichgewichtssinn verfügt und schon immer davon geträumt hat, die schöne Fassade des Klosters live zu sehen, der sollte einen Ritt wagen.
Alternative über den Hintereingang
Alternativ gibt es eine Wanderroute zwischen Petra und Little Petra. Start- bzw. Endpunkt dieser Route ist das Koster Ad Deir. Auf Nachfrage bieten lokale Guides auch diese Route manchmal als Esel-Tour an. Sie dauert etwa 2-3 Stunden. Auch hier ist Balance und eine gute Portion Vertrauen ins Tier gefragt, denn der Weg ist steinig. Aber statt glatter Treppenstufen kann sich das Tier hier seinen Weg auf natürlichem Untergrund suchen. Wichtig ist, dass Du bei dieser Option bereits vorab Dein Eintrittsticket für Petra am Visitor Center abgeholt hast.
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Petra Development And Tourism Region Authority (o.D.), Petra Fees. [online] Abgerufen am 12.04.2021, von URL:
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